Home Schooling: Ein Einblick
Täglich gibt es ein Quiz in Mathe oder Deutsch. Diese erstelle ich mit MS Forms und lade sie in unsere Klasse 2 Gruppe auf MS Teams hoch.
Interactive PDFs erleichtern das Arbeiten ohne Arbeitsblätter. Die Kinder bearbeiten sie und schicken sie ausgefüllt an mich zurück.
Mit Hilfe von Power Point Präsentationen gestalte ich die Unterrichtsstunden ohne Tafel.
Die Schließung der Schulen hat uns alle aus der Bahn geworfen. Innerhalb von einem Wochenende mussten der Unterricht umstrukturiert und neue Kommunikationswege gefunden werden. Nun sind wir bereits seit über einem Monat im Home Schooling und für mich persönlich fühlt es sich immer noch nicht wie Alltag an. Aber ich habe mich mit der Situation abgefunden und mache das Beste daraus. Gemeinsam mit den Kindern sind neue Rituale gefunden worden und wir, alle die am Schulalltag beteiligten sind, sind über uns hinausgewachsen. Improvisation und Kreativität hat schon immer zu unseren wichtigsten Kompetenzen gehört. Die aktuelle Situation hat sie aber zu unserer Superkraft gemacht.
Der Alltag hat sich für uns alle sehr geändert und wir arbeiten unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Wie alle meine lieben Kollegen da draußen habe ich den Schulalltag und alles was dazugehört an die aktuelle Situation angepasst und gemeinsam mit meiner Klasse habe ich einen Weg gefunden, den Unterricht ohne gemeinsame Lernzeiten im Klassenzimmer umzusetzen.
Ich plane jetzt immer donnerstags, statt freitags oder sonntags, die kommende Woche, damit der Wochenplan am Freitag von der Schulsekretären ausgedruckt werden kann. Da ich 2 Kinder in der Klasse habe, die keinen Zugriff auf Emails oder ähnliches haben erhalten sie von mir postalisch ihren Arbeitsplan. Der Wochenplan umfasst täglich eine Aufgabe in Mathe und Deutsch, wobei der Arbeitsumfang bei ungefähr 45 Minuten liegt. Die Aufgaben im Wochenplan lassen sich mit den Schulbüchern und Arbeitsheften bearbeiten – so können alle Kinder die grundlegenden „Pflichtaufgaben“ erledigen.
Um den Wochenplan etwas aufzuwerten, habe ich in den Ferien Materialpaket für die Kinder zusammengestellt. In diese habe ich ein Lesetagebuch (hier), ein Übungsheft „Ich kann die Uhr lesen“ (hier) und Bastelmaterial gepackt. So kann der Alltag durch kleine Bastelarbeiten und ansprechende Übungen aufgelockert werden. Für die Kinder, die an Videokonferenzen teilnehmen können gab es außerdem noch ein Bingofeld und Karten für das Spiel „Wer bin ich?“. Mit diesen Spielen versuche ich die Unterrichtsstunden im Videochat etwas aufzulockern.
Kinder mit Internetzugang haben von mir in den Ferien den Link zu unserem Klassenpadlet erhalten. Jeden Abend stelle ich hier die Aufgaben des darauffolgenden Tages hoch. Die Pflichtaufgaben decken sich mit den Aufgaben auf dem ausgedruckten Wochenplan und sind für die Kinder farbig hinterlegt. Zusätzlich gibt es Links zu Antolin und Zahlenzorro, Oles Tagebuch mit Einblicken in meinen Alltag, Tipps für Bewegung und Entspannung, sowie Ideen gegen Langeweile und eine Rubrik „Eltern“, in die ich einen aufbauenden Elternbrief und die Anleitung zu MS Teams gestellt habe.
Mit dem Wochenplan bzw mit den Aufgaben auf dem Padlet arbeiten die Kinder recht selbständig in ihren Familien. Um eine Kontrolle über bearbeitete Aufgaben zu haben gibt es täglich ein Quiz, das ich mit MS Forms erstelle. Anstatt die Antworten ins Heft zu schreiben, geben die Kinder sie im Quiz an. Lesebuchaufgaben verbinde ich mit Antolin und das Kopfrechnen kontrolliere ich über Zahlenzorro. Außerdem versuche ich mich gerade in der Erstellung von interaktiven PDF – Dateien, diese können die Kinder bearbeiten und an mich zurückschicken.
Neben der selbständigen Arbeit zuhause biete ich zwei Mal in der Woche Fernunterricht über MS Teams an. Hierzu trage ich montags und donnerstags 4 Termine á 45 Minuten in den MS Teams Kalender ein. Die Kinder bzw ihre Eltern können dann den Termin auswählen, der am besten in ihren Tagesablauf passt. Einzige Richtlinie ist, dass eine Gruppe nicht mehr als 4 Kinder haben sollte.
Wir beginnen den Onlineunterricht mit unserem Begrüßungsspruch und einer kleinen Erzählrunde. Danach spielen wir meist ein Spiel zur Aktivierung. Zum Beispiel wurden Adjektive mit Hilfe eines Glücksrads wiederholt oder auf dem Bingofeld eingetragen und ihre Gegenteile gesucht. Danach beginnen wir mit einer Einführung in Mathe oder Deutsch. Dazu bereite ich Präsentationen vor und teile meinen Bildschirm mit den Kinder. Abschließen sprechen wir noch über den weiteren Verlauf der Woche oder Dinge, die die Kinder beschäftigen. Ich bin überrascht wie problemlos die Kommunikation mit den Kindern funktioniert und wie sehr MS Teams uns das Arbeiten erleichtert hat. Nach jeder Stunde lade ich die Einführungspräsentation in unser Team hoch. So können Kinder, die eine Konferenz verpasst haben darauf zugreifen oder es kann bei Bedarf nochmal nachgelesen werden.
Die Schulwoche ist also auch im Home Office vollgepackt mit Unterricht, Vorbereitung und Konferenzen – es bleibt uns also nur abzuwarten, wann wir wieder gemeinsam mit den Kinder im Klassenzimmer lernen können. So lange heißt es geduldig sein, ausprobieren und viel kommunizieren.