Wie sieht eigentlich ein ganz normaler Schultag bei uns aus? Bevor ich darauf eingehe muss ich leider sagen, dass es für mein Verständnis zu wenige normale Schultage an meiner Schule gibt. Bei uns wird gerne gefeiert, das heißt, dass aus jedem Anlass ein großes Event gemacht wird. So füllen Theaterprojekte, Projekttage, regelmäßige Grundschulversammlungen, Bücherbustermine, Adventsdekotag und Weihnachtsmarkt, Nikolausfest und vieles mehr das Schuljahr. Jedes der Feste ist immer unglaublich schön und eigentlich möchte man es nicht missen, sie sind aber jedesmal mit viel Stress und Unterrichtsausfall verbunden. Wenn aber dann doch mal alles nach Plan läuft sieht ein Mustertag in meiner Klasse wie folgt aus: 

 

7:35 Uhr: Ich steige in den Bus und mache mich auf den Weg in die Schule. Dabei sind ein ziemlich leerer Rucksack (all meine Sachen lasse ich in der Schule), mein Shake (ich kann morgens noch nichts essen, brauche aber irgendeine Form der Energie, ein Proteinshake mit Früchten bringt mich durch den Vormittag) und meine Musik (damit ich im Bus mit niemandem Sprechen muss, bin nämlich gar kein Morgenmensch). 

 

7:40 Uhr: Aussteigen und Wach sein – denn sobald die Kinder einen sehen beginnt der Arbeitstag. Meine Schüler dürfen bereits vor dem Klingeln ins Klassenzimmer, eine Zeit die wir sehr geniessen. Sie haben Zeit anzukommen, spielen und quatschen. Sie können zu mir kommen und mir Geschichten erzählen, Fragen stellen oder sich noch kurz organisieren und ihre Dienste erledigen (Tafeldienst, Kalender, Stundenplan …). Auch für mich ist es eine Zeit des Ankommens. 

 

8:00 Uhr: Nach dem zweiten Klingeln begrüßen wir uns mit einem englischen Reim. Da Englisch einen festen Bestandteil meines Unterrichts ist findet viel Organisation in der Zielsprache statt. Die Reime wechseln in unregelmäßigen Abständen und die Ideen habe ich meist von Pinterest (Ideen gibt es hier) . Um den englischen Wortschatz zu sichern gibt es danach immer ein kleines Wortschatzspiel – mal werfen wir uns den Ball zu und stellen uns Fragen, spielen ein Lesespiel oder interviewen uns gegenseitig. Die ersten paar Minuten in der Klasse brauchen wir, Lehrerin und Kinder, immer um richtig wach zu werden, daher genießen wir das kleine Spiel und die Kommunikation. 

 

8:05 Uhr: Wir sprechen gemeinsam über den bevorstehenden Tag und klären gegebenenfalls kurz Organisatorisches. Die Abgabe von Infozetteln findet jedoch selbständig und in den Pausen statt. Hierzu hängt an der Tafel ein Magnet, an dem die Kinder ihre Zettel befestigen können. Das spart uns viel Zeit.  

8:10 Uhr: Montags muss natürlich noch vom Wochenende erzählt werden. Wie ihr vielleicht wisst finde ich Erzählkreise oft sehr anstrengend. Daher erzählen sich meine Kinder mit Hilfe der Wochenendeplauderkarten (hier) am Gruppentisch von ihrem Wochenende. Abwechselnd setzte ich mich zu einem Tisch dazu.  

8:15 Uhr: Nach dem die Kinder ihren Satz der Woche (hier) bearbeitet haben beginnen wir mit dem Mathe – und Deutschunterricht. Wir starten den Tag meistens mit einer Einführung oder einer kurzen Wiederholung des aktuellen Themas. Hierzu kommen die Kinder immer in den Kinositz vor die Tafel. Gemeinsam besprechen wir zum Beispiel die schriftliche Division oder ein Rechtschreibphänomen. 

 

Wenn ein Kind das Gefühl hat das Thema verstanden zu haben darf es den Kreis verlassen. Wann das Verlassen des Kreises geeignet ist signalisiere ich mit Differenzierungskarten (hier).So starten wir zwar gemeinsam mit der Wiederholung, doch entscheiden die Kinder selbst wann sie genug Input bekommen haben. Einige Kinder verlassen bereits nach wenigen Minuten den Kreis, holen ihren Wochenplan und suchen sich einen ruhigen Lernplatz. Andere bleiben bis zum Schluss, manchmal sogar die ganze Stunde bei mir und wir üben gemeinsam. 

Damit das gut klappt ist es natürlich zum Einen super wichtig, dass alle Kinder wissen, was ihre Aufgabe ist. Zum Anderen können sie mir in dieser Arbeitsphase keine Fragen stellen, sie sind also auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Dazu nutze ich die Helferschilder (hier) von der wundervollen Materialwiese. Nach einer Einführung arbeiten die Kinder meistens um die 45 Minuten selbständig an ihrem Wochenplan. Diese Arbeit kann ganz unterschiedlich aussehen. Mal gebe ich vor in welchem Fach gearbeitet werden soll, mal dürfen die Kinder die Reihenfolge und das Fach frei wählen. Auch Sozialformen, Arbeitsplätze und Aufgabenstellungen variieren. Oft sind die Lerntheken mit motivierenden Aufgaben aufgelockert. Unterschiedliche Aufgabenformate findet ihr unter anderem hier. Mehr Infos zur Arbeit mit dem Wochenplan findet ihr in einem früheren Blogbeitrag (einfach runterscrollen). 

9:30 Uhr: Kinder und Lehrerin freuen sich auf eine Pause, diese verbringe ich immer im Lehrerzimmer, um mich mit meinen Kollegen auszutauschen. 

 

9:50 Uhr: Die Kinder kommen meistens vergnügt aus der Pause zurück und freuen sich aufs Vespern. In diesen 10 – 15 Minuten lese ich den Kindern vor. Derzeit lesen wir – wie ihr sicherlich wisst – Harry Potter. In der dritten Klasse habe ich bewusst klassische Kinderliteratur wie Astrid Lindgren oder Michael Ende zum Vorlesen gewählt. 

 

10:00 Uhr: In der dritten Stunde haben wir nochmal Zeit für eine Stunde Deutsch. Hier machen wir meistens etwas zusammen: Sprechen üben, Gedichte lernen, über Rechtschreibung diskutieren oder in Tandems Vorlesen. 

 

10:35 Uhr: Ab jetzt stehen „nur noch“ Fächer wie Sport, Englisch, Kunst und Sachunterricht auf dem Plan. 

12:25 Uhr: Der Schultag ist zu Ende. Bevor die Kinder nachhause gehen besprechen wir ausgiebig die Hausaufgabe und überprüfen, ob auch alle Materialien es bis in den Schulranzen geschafft haben. Alles was nicht für die Hausi gebraucht wird wandert in die Ablage. Diese kontrolliere ich am Nachmittag. Nachdem das Klassenzimmer aufgeräumt ist und die Stühle hochgestellt werden verabschieden wir uns wieder mit einem englischen Reim. 

An der Klassenzimmer Tür verabschiede ich jedes Kind mit seinem persönlichen Check, wünsche ihm einen schönen Tag und lasse es wissen, dass ich mich bereits auf ein Wiedersehen freue. Dieses kleine Ritual am Schultagesende genießen wir sehr, da es uns nochmal Raum für einen kleinen Austausch bietet. 

An Freitagen beenden wir die Woche mit einer Reflexionsrunde. Im Sitzkreis darf sich jedes Kind kurz zu einem der fünf Aussagen äußern: Mein Highlight, Das habe ich gelernt, Das will ich verbessern, Hierzu war zu wenig Zeit, Das habe ich gut gemacht. Die Karten gibt es hier.

 
 

Da ich eine Halbtagesklasse habe gehen die Kinder zwischen 11:20 Uhr und 13:05 Uhr nachhause. Der Schultag geht oft viel zu schnell vorbei, sodass wir immer wieder das Gefühl haben, nicht genug Zeit gehabt zu haben. Vor allem das Erzählen kommt immer wieder zu kurz. Um dem etwas entgegenzuwirken verbringe ich ab und zu die Pause mit der Klasse im Klassenzimmer – diese Bitte kam von den Kindern selbst. Wir spielen gemeinsam UNO oder Jenga, lachen und erzählen. 

 

Ein Tag in der 4. Klasse

mmer noch müde von der zweitägigen Klassenfahrt möchte ich euch heute einige Einblicke in die Planung, Organisation und Durchführung meiner Klassenfahrt geben. Alles begann vor so ziemlich genau einem Jahr, als meine aller liebste Kollegin und aller liebste Freundin und ich beschlossen gemeinsam mit unseren 4. Klassen ins Schullandheim zu fahren. 


14 Monate vor der Fahrt (März/ April): 

  • Informationen über Jugendherbergen und ähnliches in der Umgebung einholen 
  • Im Kollegium umhören (erfahrene Kollegen haben oft die besten Tipps) 
  • Erste Angebote und Preise einholen 
  • Bei Eltern und Kindern Interesse abfragen 
 
 

Planung: Schullandheim

13 Monate vor der Fahrt (Mai):

  • Unterkunft buchen
  • erster Elternbrief bezüglich Datum, Preis und Rahmenbedingungen
  • Abfrage (diskret), ob finanzielle Unterstützung notwenig ist
    • Gedankten zur Unterstützung machen (Förderverein, Kuchenverkauf etc.)
  • Erste Fragen mit der Unterkunft klären bzgl Allergien (zB. Zöliakie)
  • Begleitperson organisieren 
 

7 Monate vor der Fahrt (Oktober/ November):

  • Zweiter Elternbrief bezüglich der ersten Ratenzahlung 
  • Eröffnen eines Schullandheimkontos (das haben bei mir die Elternvertreter gemacht, gibt es bei den meisten Banken kostenlos)
  • Es ist sinnvoll dies vor Ende des Kalenderjahres zu machen, da Kinder mit einer Familienkarte so noch das verbliebene Geld für die Finanzierung nutzen können bevor es zum neuen Kalenderjahr verfällt 
    • Hierzu genau bei Eltern, Jugendamt und Sekretariat informieren (Angebotsnummer, wie viel Geld kann übernommen werden etc

4 Monate vor der Fahrt (Februar):

  • genaue Überprüfung der eingegangenen Raten
  • wenn notwendig nachdrücklich „Geld eintreiben“ (bei mir gab es viel Ärger und den ein oder anderen roten Elternbrief, so wie Drohungen das Kind auszuschließen – am Ende hat aber dann alles geklappt) 
  • Überweisung der ersten Rate an die Unterkunft 

2 Monate vor der Fahrt (April):

  • Dritter Elternbrief bezüglich der zweiten Rate zzgl. Reisekosten 
  • Zweite Klassenpflegschaft: Klassenfahrt Paket (hier) austeilen 
    • genau mit den Eltern durchsprechen 
    • Bilder und Flyer der Unterkunft auslegen 
    • Hausregeln mit den Eltern durchgehen (ggf. unterschreiben lassen, dass diese nochmals Zuhause mit den Kindern besprochen werden müssen) 
    • Weitere Fragen klären 
    • Falls notwendig nochmals betonen, dass zweite Rate zu überweisen ist 

1 Monate bis Woche vor der Fahrt (Mai):

  • Vorfreude zelebrieren 
  • Regeln, Erwartungen, Ängste mit den Kindern besprechen 
    • Ich habe dies mit der Post – it Methode gemacht
    • Wir haben immer wieder ausführlich über Ängste gesprochen 
    • Wichtige Regeln wurden von den Kindern selbst aufgestellt und aufgeschrieben
  • Zimmerverteilung 
    • Jedes Kind durfte 3 Namen notieren 
    • Ein Name wurde unterstrichen, dieses Kind sollte auf jeden Fall im Zimmer sein 
    • Die Einteilung habe dann ich vorgenommen und den Kindern wenige Tage vor dem Aufenthalt mitgeteilt
  • Krankenkassenkarten, Impfausweise und andere wichtige Informationen einsammeln 

Wochenende vor der Fahrt (Juni):

  • Viel Schlafen und tief durchatmen 
  • Schlerinformationen gut sortieren 
    • Bei mir hatte jeder Schüler eine Glassichtsfolie mit Notfallkontakten, Kopien und Einverständniserklärung 
    • Bahnverbindungen und andere wichtige Kontakte
    • Zimmereinteilung 
    • Buchungsbestätigung und Kontoauszug (Nachweis der Zahlung) 
    • Alles habe ich mir in einem Ordner zusammengeheftet, so hatte ich immer alles griffbereit 
  • Erste Hilfe Kit einpacken 
  • eigenen Koffer packen 
  • Heimwehhelfchern und Kuscheltier mitnehmen 
  • evt. Bälle, Gemeinschaftsspiele und Vorlesebuch 

Abreise Tag und Aufenthalt

  • Viel durchatmen und oft durchzählen 
  • Die Kinder nochmal auf wichtige Verhaltensweisen hinweisen 
  • Klassenfahrtsheft austeilen (hier) und Aufenthalt genießen

Wir hatten 3 wundervolle Tage in einer Jugendherberge im Stuttgarter Umland. Am Montag um 10:00 Uhr startete unsere Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – alle Kinder mussten ihr Gepäck selbst tragen und 20m hinter dem Schultor hatten wir schon das erste blutige Knie. Pflaster auspacken, Tränen trocknen und Bus verpassen – alles bereits in den ersten 5 Minuten erledigt. 

Nach 90 Minuten und viermal Umsteigen kamen wir verschwitzt und aufgeregt in unserer

Jugendherberge an. Da die Zimmer erst am Nachmittag bezogen werden konnten verbuchten die Kinder 4 Stunden mit freiem Spielen. Es war so wundervoll zu sehen, wie sich immer wieder neue Gruppen gebildet haben und jeder mit jedem gespielt hat. Da wir noch 2 Geburtstage feiern mussten haben wir die Stunde vor dem Zimmer beziehen mit Süßigkeiten essen und gemeinsamen Klassenspielen verbracht. 

 

Bis zum Abendessen hatten die Kinder dann Zeit sich in ihren Zimmern einzurichten und ihre Nachbarn zu besuchen, damit ging es nach dem Abendessen dann auch direkt weiter. Um 20 Uhr habe ich alle Kinder in ihre eigenen Zimmer geschickt und um 21 Uhr war Bettruhe. Es durfte noch kurz gelesen werden und dann war Ruhe im Karton. Meine Kollegen und ich saßen noch eine Weile auf dem Balkon und haben den Tag ausklingen lassen. 

 

Meine Nachtruhe wurde während unseres gesamten Aufenthalts nur einmal gestört. Ein Mädchen hatte Heimweh, aber zum Glück waren die Heimwehhelferchen eingepackt und Sally konnte trösten. 

Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging es gemeinsam mit einer ausgebildeten Höhlenforscherin auf eine lange Wanderung und eine Zeitreise zurück in die Steinzeit. An unserem Lagerplatz im Wald hatten die Kinder die Möglichkeit im Bach zu spielen, Lederbeutel zu nähen oder sograr nach steinzeitlicher Art Feuer zu machen. Es war beeindruckend mit welcher Geduld sich einige Kinder dem Feuer machen widmeten. In kleinen Gruppen ging es dann in eine Höhle – für mich die größte Herausforderung, da ich enge, dunkle Räume so gar nicht mag. Zum Glück haben meine tapferen Kinder meine Hand gehalten und gut auf mich aufgepasst. Der Tag im Wald war aufregend, entspannend und einmalig. Viele Kinder hatten noch nie so viel Zeit in der Natur verbracht. Abends waren wir alle sehr erschöpft und hungrig. Als hätte die Küche den Wunsch der Kinder erhört: Zum Abendessen gab es Burger. In dieser Nacht schlief alles friedlich – Kinder und Lehrer. 

 

Am Mittwochmorgen mussten dann schon wieder Koffer gepackt, Betten abgezogen und Zimmer gefegt werden. Viermal Umsteigen, Koffer schleppen, aber keine Verletzungen und schon waren wir wieder in Stuttgart – müde und glücklich! 

Planung einer Sachunterrichtsstunde

Derzeit behandeln wir im Sachunterricht das Thema „Unsere Welt und ihre Kontinente“: Zu Beginn jeder Einheit sammle ich das Vorwissen der Kinder und die Fragen, die sie an das Thema haben. Beides findet einen Platz in unserer Sachunterrichtsecke. Zudem finden die Kinder unter der Sachunterrichtsecke einen Thementisch mit Sachbüchern, in denen sie bei Leerlauf, in den Pausen oder auch aktiv während des Sachunterrichts schmökern dürfen. 

 

Da der Sachunterricht sehr vielfältig ist und viele verschiedene Disziplinen, Methoden und Arbeitstechniken kennt ist es schwierig ein „Allheilresept“ zum Aufbau einer SU Stunde vorzustellen. Daher habe ich mich entschlossen beispielhaft eine Stunde der aktuellen Einheit zu beschrieben. 

 

Wir behandeln die Einheit in Englisch, das heißt alle Lerninhalte und die Unterrichtsgespräche sind in der Zielsprache. Eine Stunde in Deutsch würde sich jedoch genauso aufbauen lassen. 

Wir beginnen jede Stunde mit unserem „Continentssong“ (hier), um uns auf das Thema einzustimmen. Meine Klasse singt sehr gerne, zusätzlich haben sie sich einen kleinen Tanz dazu ausgedacht. Das macht uns allen sehr viel Freude und wir starten positiv in den Sachunterricht. Anschließend stelle ich die Frage oder das Ziel der Stunde vor. In dieser Stunde war dies: Lerne die Kontinente unserer Erde kennen. (In anderen Stunden lauteten Fragen oder Ziele beispielsweise: Wie nutzt man einen Kompass? oder Die Gewässer unserer Erde – mehr Land oder Wasser? etc)

Gegebenenfalls melden sich bereits Kinder, um ihr Wissen zu teilen. Hier für plane ich immer etwas Zeit ein. 

 

An verschiedenen Stationen lernen die Kinder nun die Kontinente kennen. Sie arbeiten in Partnerarbeit oder in Kleingruppen an folgenden Lerninhalten:  

 

Der Globus: An einem großen Globus verschaffen sie sich zunächst Orientierung. Gemeinsam besprechen sie was man auf einem Globus alles erkennen kann. Anschließend suchen sie die 7 Kontinente und erfüllen weitere Suchaufträge. Gelerntes wird parallel auf einem Arbeitsblatt festgehalten. 

 

Die Kontinente: An einer großen Weltkarte ordnen die Kinder kurze Aussagen den richtigen Kontinenten zu. Hier hilft ihnen zum einen ihr Vorwissen, die Inhalte des Einstieglieds oder die Sachbücher aus der Sachunterrichtsecke. 

 

Lage der Kontinente: Mit Hilfe einer einfachen Weltkarte, auf der nur die Kontinente zu erkennen sind orientieren sich die Kinder und übertragen die Namen der Kontinente auf eine persönliche Karte. Zusätzlich lesen sie kleine Infotexte zu den 7 Kontinenten. 

 

Die Welt im Chaos: Hier ist Geschick und gute Orientierung gefragt. Gemeinsam lösen die Kinder an dieser Station ein Weltpuzzle. 

Für die Arbeit an den Stationen haben die Kinder ungefähr 60 Minuten Zeit. Abschließend treffen wir uns für eine gemeinsame Reflexion im Stuhlkreis. Eine Reflexion findet bei mir meistens mit Hilfe von anleitende Fragen im Unterrichtsgespräch stattfinden (hier). Um die Kinder jedoch beim Sprechen der Zielsprache zu unterstützen haben wir uns im Kreis einen Ball zugeworfen und gefragt: „What do you know“. Die Kinder waren dann in der Lage ihr Wissen an die vergebene Satzstruktur „I know…“ anzuhängen. Am Ende einer anderen Sachunterrichtsstunde, ehr gegen Ende der Einheit, habe ich die Kinder dazu aufgefordert sich selbst Fragen zum Thema auszudenken. Aus den gesammelten Schülerfragen haben wir ein Quiz gemacht. Jeder Gruppentisch wurde mit einem Buzzer ausgestattet und hat um die Wette gedrückt. Das hat natürlich besonders viel Spaß gemacht. 

 

Das Material zu dieser Einheit findet ihr hier.

Wochenplanung und Tagesstruktur

Eine Frage, die mich immer wieder erreicht: „Wie planst du deine Woche?“. Oft folgt noch: „Wie schreibst du deinen Wochenplan und wie lange dauert das eigentlich?“ – Das möchte ich heute Schritt für Schritt mit euch durch gehen und kann schon gleich verraten: So lange dauert es gar nicht. 

 

Schon im Vorbereitungsdienst habe ich mir bewusst Auszeiten von der Schule genommen und mit zunehmender Routine kommt diese zum Glück auch nicht zu kurz. Ich befasse mich bis Sonntagabend gar nicht mit der Schule, weder mit der Unterrichtsvorbereitung noch mit der Korrektur von Klassenarbeiten. Sonntagabend kurz vor der Primetime setzte ich mich dann aber doch an den Schreibtisch, um die bevorstehende Woche zu planen. 

Schritt 1: Recht unspektakulär findet meinen Wochenplanung mit Papier und Stift statt. Da ich Stifte liebe und bunte Blätter noch mehr, entsteht jeder Plan in einem anderen Farbkonzept – aber das muss glaube ich nicht sein, mit Bleistift oder Kugelschreiber klappt die Planung sicherlich genauso gut. Zunächst skizziere ich einen Überblick der Woche, mit täglichem Hausaufgabenfeld, einer kleinen To – Do – Liste und Wichtigem. 

Schritt 2: Das Raster wird langsam gefüllt. Da selten eine Woche ohne besondere Ereignisse stattfindet blockiere ich mir diese als erstes. Dann streiche ich meine Freistunden, bzw die Sport- und Relistunden der Kinder. Das gibt mir immer das Gefühl, dass es ja gar nicht so viele Stunden sind, die vorbereitet werden müssen. Manchmal muss man sich auch selbst austricksen (besonders Sonntagabend).

Über den Tagen notiere ich mir dann noch andere wichtige Ereignisse, wie zum Beispiel das meine liebe Lehramtsanwärterin zum ersten Mal an die Schule kommt.

Schritt 3: Fächer und wöchentliche Rituale trage ich als nächstes in das Raster. Beispielsweise starten wir die Woche immer mit einer kleinen Erzählende gefolgt von einer Wochenplan- fertig- arbeiten- und- Organisationsstunde, Lesen freitags in der ersten Stunde und beenden die Woche mit einem Abschlusskreis. Danach trage ich Einführungsstunden (z.B. Wortfamilien mit Pantomime) und Übungsstunden (Wochenplanarbeit) ein. Unter jeden Tag ergänze ich die passende Hausaufgaben in Mathe und Deutsch. Beim Durchgehen der Stunden notiere ich mir, welches Material kopiert oder eventuell noch erstellt werden muss.

Schritt 4: Neben den Hausaufgaben und den Einführungsstunden notiere ich mir auch, welche Inhalte in der Woche geübt und gefestigt werden müssen. Diese Aufgaben kommen dann in den Wochenplan der Kinder. Ich erstelle meinen Wochenplan mit dem Worksheetcrafter. Hier gibt es bereits eine fertige Vorlage, die ich etwas für mich abgewandelt habe. Im Wochenplan finden die Kinder die Aufgaben in Deutsch und Mathe, sowie ihre Hausaufgaben. Außerdem gibt es eine Rubrik „Sonstiges“. Hier stehen außerschulische Veranstaltungen oder bevorstehende Klassenarbeiten. Abgeschlossen wird der Wochenplan mit einer Spalte „Feedback“: Hier kann ich den Kinder und ihren Eltern eine Rückmeldung zum Arbeitsverhalten in einer Woche geben.

 

Montags bekommen die Kinder ihren Wochenplan für die bevorstehende Woche ausgeteilt. Um in in der Postmappe (oder dem Chaos manch eines Kindes) wieder zu finden drucke ich ihn auf buntes Papier.


Wie bereits in der Wochenplanung angesprochen wurde Teilt sich die Woche in Einführungsstunden und Wochenplanstunden. In den Wochenplanstunden arbeiten die Kinder individuell an ihren Aufgaben. Hierbei können sie teilweise frei wählen, ob sie Mathe oder Deutsch bearbeiten. Manchmal gebe ich das Fach jedoch auch vor. Natürlich gibt es auch Wochen, da findet eine Einführungsstunde zu einem Thema beispielsweise erst mittwochs statt. Übungsaufgaben zu diesem Thema sind dann im Wochenplan mit dem Satz „ab Mittwoch“ versehen.  Sind die Kinder mit einer Aufgabe fertig haken sie diese im Wochenplan ab. Danach zeigen sie mir die Aufgabe entweder direkt oder das Heft/ das AB wandert in die Gruppentischablage. Diese wird in Freistunden oder am Nachmittag von mir durch gesehen. Eine wichtige Regel in meinem Klassenzimmer lautet daher: Was ich nicht für die Hausi brauche liegt in der Ablage – so kann ich regelmäßig die Aufgaben der Kinder kontrollieren. 

Im Bezug auf die Wochenplanarbeit kommt auch immer wieder die Frage der Differenzierung auf. In der dritten Klasse habe ich die Wochenpläne dreifach differenziert. Unser Schulbuch erleichtert die Differenzierung und so war es nur wenig zusätzlicher Aufwand. In der 4. Klasse gibt es einen Wochenplan für alle Kinder. Dafür habe ich mich auf Grund der Bildungsempfehlungen bewusst entschieden. Es gibt den Eltern und auch den Kindern einen realistischeren Blick auf ihr Können und auf Bereiche die eventuell noch geübt werden sollen. Zum Thema Differenzierung könnt ihr aber hier noch weiter lesen.

Da ich persönlich ehr ein kleiner Chaot bin hilft mir die wöchentliche Planung und der Wochenplan ungemein um Ordnung in meinen Unterricht und den Schulalltag zu bringen. So ist auch der Tag meiner Klasse streng ritualisiert. Hierzu helfen mir und den Kindern unsere Tagestransparenz, die auch etwas als große To – Do Liste dient, einen Überblick zu behalten. 

Organisation: Lerntheke

Durch die Arbeit mit dem Wochenplan und meiner Liebe zur Freiarbeit arbeiten meine Schüler jede Woche an in Deutsch und Mathe an einer Lerntheke. Diese bestehen aus unterschiedlichen Aufgaben, die in Einzel- oder Partnerarbeit erledigt werden. Alle Aufgaben finden sich auf dem Wochenplan wieder und werden nach dem Bearbeiten sowohl von den Kindern als auch von mir abgehakt.

Zur Orientierung in der Lerntheke finden die Kinder einige Symbole und Schildchen. 

 

Der lachend Stern symbolisiert beispielsweise eine Zusatzaufgabe. Die Wolke, die über den Aufgaben schwebt gibt den Kindern den Teilbereich (Richtig Schreiben / Lernwörter, Schreiben / Sprachkunde …) und das Täfelchen, die Anzahl der Aufgaben, die sie bearbeiten sollen. Alle Aufbewahrungen, Schilder und ähnliches findet ihr in der Kategorie Lieblingsartikel. 

In der Deutschlerntheke befinden sich wöchentlich Aufgaben zu folgenden Schwerpunkten:

– Richtig Schreiben

– Sprachkunde

– Kreatives Schreiben

– Lesen


(Erzählen und Sprechen sind hin und wieder auch Teil der Lerntheke, werden jedoch auch wöchentlich mit dem Erzählkreis und dem Wochenabschluss abgedeckt.)


Je nach dem, wo wir uns gerade im Sprachbuch befinden hat ein Bereich einen größeren Schwerpunkt, manchmal fällt das kreative Schreiben zum Beispiel eine Woche aus und wird dann wieder verstärkt eingebaut – wie alles in der Schule ist auch der Wochenplan in dieser Hinsicht flexibel.


Nun möchte ich kurz auf jeden einzelnen Bereich eingehen:


Richtig Schreiben


Aufgabe: 5 Richtig Schreibenkärtchen / Lernwörterheft

Ein fester und unglaublich wichtiger Bestandteil des Deutschunterrichts. In unserem Losglas befinden sich kurze Sätze mit den häufigsten Fehlerschwerpunkten von Kindern.

Und so geht’s: Das Kind zieht 5 Kärtchen und nimmt diese mit an ihren Platz. Es memoriert den ersten Satz und legt dann seine A?a Kärtchen vor sich. Danach wird der Satz in das Lernwörterheft (DIN A 5, Liniert, blauer Umschlag) geschrieben, kontrolliert und Stolpersteine werden markiert, sowie mit der richtigen Rechtschreibstrategie versehen. So gehen die Kinde mit allen 5 Sätzen vor. 

Sprachkunde


Hier kommen meist Karteien oder kleine Spiele zur Übung zum Einsatz. Dana Damals und ihre Freunde waren beispielsweise lange ein Bestand des Wochenplans und unserer Deutschlerntheke. Die Kinder bearbeiten immer eine vergebene Anzahl an Übungen und schreiben diese entweder in ihr Heft oder direkt auf das Arbeitsmaterial.

Natürlich nutzen ich im Bereich Sprachkunde auch unser Sprachbuch. Dann finden die Kinder die Seitenzahl und die zu bearbeitende Aufgabe auf ihrem Wochenplan.

Durch das regelmäßige Schreiben haben meine Kinder in den letzten zwei Jahren große Freude am Schreiben und am Vortragen ihrer Geschichten entwickelt. Zum kreativen und freien Schreiben haben die Kinder ein extra Geschichtenheft mit einem schönen Einband. Jedes Heft sieht anders aus und ist für uns etwas ganz besonders. Hier werden Geschichten geschrieben und der Kreativität freien Lauf gelassen. Mir ist es wichtig, dass es in diesem Geschichtenheft nicht um die Rechtschreibung oder das Verbessern von Geschichten geht. Das war besonders zu Beginn von Klasse 3 von großer Bedeutung, da hier zunächst die Freude am Schreiben entwickelt werden musste. Mittlerweile schreiben wir Geschichten zunächst in unser blaues Deutschheft, nach ein oder zwei Schreibkonferenzen wird dann die überarbeitet Spitzenversion in das Geschichtenbuch übertragen, mit einem schönen Bild versehen und der Klasse vorgestellt.

 

Kreatives Schreiben

Kreative Schreibaufgaben können ganz unterschiedlich aussehen. Mal ziehen die Kinder kleine Bildchen, Reizwörter oder wie in der Frühlingslerntheke Karotten mit Überschriften. Es sind jedoch auch schon Geschichten aus Quatschsätzen entstanden, die wir bei einer Runde „Onkel Peter sitzt lachend in der Badewanne“ (hier) besonders komisch fanden. 


Lesen


Aufgabe: Lesestrategien (30min)


Das Vorlesen, aber auch das sinnentnehmende Lesen sind auch immer wieder Teil der Lerntheke. Da wir jedoch eine feste Lesestunde in der Woche haben, findet das Lesen nicht jede Woche einen Platz. Sinnentnehmendes Lesen wird vor allem durch Lesetexte im Lesebuch und den passenden Arbeitsblättern, bzw dem Beiheft des Lesebuchs geübt. Hierzu gibt es im Klassenzimmer ein Hängeregister. Zu jedem Ferienabschnitt kopiere ich die relevanten ABs und verstaue sie im Hängeregister. Die Kinder arbeiten in ihrem eigenen Tempo die Texte und Aufgaben ab. Nach 5 – 7 Texten ist immer ein kleiner Übungstest abgeordnet, auch dieser wird je nach Tempo der Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschrieben. Zugegebenermaßen hatte diese Aufgabe in der dritten Klasse – va auch in Hinblick auf die VERA Vergleicharbeiten – einen noch größeren Stellenwert, und findet sich derzeit nur vierzehntägig im Wochenplan wieder. Aber keine Sorge, jeden Freitag gibt es eine Lesehaus, damit diese wichtige Kompetenz nicht zu kurz kommt.

Puffer und Zusatzaufgaben


In der dritten Klasse hatte ich auf dem Wochenplan meistens das Üben von Lernwörtern als Zusatzaufgabe im Wochenplan. Da ich die Kinder aber nun zu noch mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung erziehen möchte, dürfen die Kinder, falls sie mit dem Plan fertig sind selbstständig Üben. Hierzu steht ihnen das Freiarbeitsregal mit einer Vielzahl an Aufgaben zur Verfügung. Natürlich gebe ich auch gerne mal einen Tipp, was geübt werden könnte.

Auf dem Bild seht ihr eine mögliche Version unserer Mathelerntheke. Die Katten habe ich selbst erstellt, laminiert und mit Patex an der Wand befestigt. Jede Woche notiere ich hier, was die Kinder mit den darunter stehenden Materialien tun sollen, wie lange sie arbeiten und in welcher Form gearbeitet werden soll. Darunter stehen in Körben von Aldi und in Kästchen von Ikea (siehe Lieblingsartikel) die benötigten Materialien.

LERNTHEKE MATHE


Die Lerntheke in Mathe spiegelt immer das aktuelle Wochenthema dar, beziehungsweise setzt sich durch aktuelle Themen zusammen. Allgemein ist es mir jedoch wichtig, dass die Aufgaben abwechslungsreich und motivierend sind. Üben wir beispielsweise gerade ein schriftliches Rechenverfahren machen wir das anstatt durch die Buchseiten mit vielseitigen Aufgabentypen. Hierzu nutze ich:


– Würfel

– Zahlenwerten

– Zifferkarten

– Stellenwerttfeln und Mugglesteine

– Ü – Eier mit Ziffern / Zahlen / Aufgaben

– Popcorn mit Zahlen / Aufgabe

– Lose mit Zahlen / Aufgaben

– Steckwürfel mit Ziffern (Zahlen können zusammengesteckt werden)

– Legosteine mit Zahlen

All diese Materialien können die Kinder nutzen, um sich selbstständig Aufgaben zu erstellen. Großer Pluspunkt: Die Aufgaben differenzieren sich wie von selbst. Ist ein Kind noch unsicher mit einem Rechenverfahren legt es sich kleiner Aufgaben, ist ein Kind schon fit motiviere ich es durch das legen großer Zahlen.


Wie auch in Deutsch finden sich auch im Mathewochenplan Aufgaben aus dem Buch, die von den Kinder abgearbeitet werden müssen. Als Puffer bzw Zusatzaufgabe nutze ich in Mathe Knobelaufgaben. Derzeit arbeiten meine schnellen Kinder an der römischen Zahlen Kartei. Diese findet ihr hier . 

Falls du ähnlich arbeitest wie ich, dann schreib mir doch eine Nachricht – ich freue mich über Inspiration und neue Ideen. Falls du jetzt Lust bekommen hast, auch mal etwas freiere Arbeitsformen auszuprobieren, dann schreib mir doch auch. Ich finde es spannend zu hören, wie es für dich und deine Kinder klappt.

In der Lerntheke gibt es vor allem Übungskarteien und Spiele.

Aufbau der Lerntheke in Klasse 3

Rechtschreibkärtchen (100 häufige Fehlerwörter(

Groß- und Kleinschreiben legen

Lerntaschen mit Arbeitsblättern zur Vermeidung von Kopien

Freiarbeitsaufgabe: Wortarten Pommes

Kreatives Schreiben im Geschichtenheft

Richtig Schreiben Regal mit verschiedenen Übungen und Spielen 

Lerntheke Mathe zu Beginn der 4. Klasse

Zahlenraumerweiterung mit Spielsteinen 

Valentinstag in der Mathelerntheke