Differenzierung im Unterricht
Eine der größten Herausforderungen in unserem Beruf ist es oft, den unterschiedlichen Lernbedürfnissen und -geschwindigkeiten aller Schüler*innen gerecht zu werden. Insbesondere in Klassen mit einer breiten Leistungsspanne kann dies zu Frustration und Überforderung führen.
ABER es gibt einen Ansatz, der es ermöglicht, alle Schüler*innen individuell zu fördern und gleichzeitig die Vielfalt im Klassenzimmer zu nutzen: die Differenzierung durch offene Aufgaben. Offene Aufgaben sind vor allem aus dem Mathematikunterricht bekannt, haben aber in jedem Fach ihre Berechtigung.
Was sind offene Aufgaben?
Offene Aufgaben sind Aufgabenstellungen, die Raum für verschiedene Lösungswege und Herangehensweisen bieten. Im Gegensatz zu geschlossenen Aufgaben, bei denen es nur eine richtige Antwort gibt, ermöglichen offene Aufgaben den Schüler*innen, kreativ zu denken, Problemlösungsstrategien zu entwickeln und ihre eigenen Lösungen zu finden. Vor allem fördert es das Selbstvertrauen unserer Schüler*innen und wie wir wissen: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat einen immensen Einfluss auf schulische Erfolge.
Warum sind offene Aufgaben für differenzierten Unterricht wichtig?
Offene Aufgaben ermöglichen es uns, den unterschiedlichen Lernbedürfnissen unserer Schüler*innen gerecht zu werden, da sie Raum für individuelle Herangehensweisen bieten. Für leistungsstarke Schüler bieten offene Aufgaben die Möglichkeit, sich herausfordernden Problemen zu stellen und ihr Denkvermögen weiterzuentwickeln. Gleichzeitig ermöglichen sie es schwächeren Schüler*innen, auf ihrem eigenen Niveau zu arbeiten und Erfolgserlebnisse zu erzielen, da es nicht nur eine „richtige“ Antwort gibt.
Differenzierungsampel
Differenzierung stellt uns Lehrkräfte immer wieder vor große Herausforderungen. Bei Einführungen oder Wiederholungen an der Tafel gehe ich wie folgt vor:
1. Differenzierungsampel aufhängen
Bevor sich die Klasse in einem Tafelhalbkreis trifft, erkläre ich der Klasse die Einzelarbeit der Unterrichtsstunde. Hierbei handelt es sich meistens um eine Übungsseite im Arbeitsheft oder eine Aufgabe im Schulbuch. Ich notiere die Aufgabe unter die Differenzierungsampel an die Tafel. Die Kinder richten ihren Arbeitsplatz ein.
2. Tafelhalbkreis
Anschließend trifft sich die Klasse in einem Halbkreis vor der Tafel. Gemeinsam erarbeiten oder wiederholen wir den aktuellen Unterrichtsinhalt. Nach der Einführung nehme ich die erste Differenzierungsfarbe von der Tafel. Kinder, die sich mit dem Unterrichtsinhalt sicher fühlen, dürfen den Tafelkreis verlassen und an ihren Plätzen üben.
3. „Ich höre noch ein wenig zu“
In einer kleineren Gruppe erarbeiten wir das Unterrichtsthema an der Tafel. Wir bearbeiten zum Beispiel eine Aufgabe aus dem Schulbuch. Kinder, die bereits den Kreis verlassen haben, dürfen bei Schwierigkeiten immer in den Kreis zurückkehren. Nach dieser Phase nehmen ich die nächste Differenzierungsfarbe von der Tafel Ein weiterer Schwung Kinder verlässt den Kreis, um an ihrem Platz zu arbeiten.
4. Arbeiten in einer Kleingruppe
Für gewöhnlich bleiben vier bis fünf Schüler*innen auch in dieser Phase vorne an der Tafel. Nun setze ich mich meistens mit den Kindern auf den Boden. Mit Schmierpapier und bunten Stiften bearbeiten wir gemeinsam die Aufgaben, die von den restlichen Klasse in der Einzelarbeit erledigt wird.
Mir ist es wichtig so lange mit den Kinder zu üben bis sie sich sicher fühlen die Aufgaben zu bewältigen. Dieses Prinzip hat sicherlich zur Konsequent, dass nicht alle Kinder jede Aufgabe in ihrem Arbeitsheft bearbeiten oder nicht jede Aufgabe aus dem Schulbuch schriftlich ins Heft übertragen wird. In Stunden, in denen ich ohne Unterstützung in der Klasse bin, hat sich dieses System für meine Klasse und mich bewährt. Es entlastet mich und gibt mir die Möglichkeit individueller auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen.
Differenzierungsampel (hier)
Was tut man mit Sorgen und Problemen?
Herausforderungen im Freundeskreis, Schwierigkeiten in der Schule oder zuhause, Mobbing und Lernblockaden – all diese Probleme können für Kinder und Jugendliche große und kleine Herausforderungen darstellen. Es ist nicht immer einfach, damit umzugehen, weder für die jungen Menschen selbst, noch für ihre Eltern. Oft kann es schon helfen, wenn es jemanden gibt, der ihnen zuhört und dem sie ihre Sorgen anvertrauen können. Als Lehrkräfte sind wir oft Vertrauenspersonen und Ansprechpartner für solche Situationen.
Manchmal ist es jedoch schwierig, sich jemandem im persönlichen Umfeld anzuvertrauen, sei es aus Scham oder weil es unmöglich erscheint. In solchen Fällen kann ein anonymes Gespräch ein erster Schritt in Richtung Veränderung sein. An dieser Stelle möchte ich dir die „Nummer gegen Kummer“ vorstellen, eine kostenlose und vertrauliche Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Alle jungen Menschen können sich mit allen Anliegen und Problemen an das Kinder- und Jugendtelefon sowie die Online-Beratung wenden. Es spielt keine Rolle, ob das Anliegen klein oder groß ist – es gibt keine Sorgen oder Probleme, die zu unwichtig oder zu schwerwiegend wären. Die Ratsuchenden können hier die Erfahrung machen, dass ihre Themen ernst genommen werden und dass es völlig in Ordnung ist, über ihre Probleme zu sprechen.
Kennen deine Schüler*innen die „Nummer gegen Kummer“?
Mit Hilfe der SCHULBOX von „Nummer gegen Kummer“ kannst du mit deinen Schüler*innen über Sorgen und Probleme sprechen und ihnen das Sorgentelefon vorstellen.
- eine Handreichung mit Vorschlägen zur Gestaltung zweier Unterrichtseinheiten zum Umgang mit Sorgen und Problemen und zur Vorstellung der „Nummer gegen Kummer“
- Infokarten zur den Angeboten für Kinder und Jugendliche
- Poster und Flyer für Kinder, Jugendliche und Eltern
- Give-aways für Kinder und Jugendliche
Lernen mit Lernleitern
Eine Lernleiter ist ein von der Lehrkraft konstruierter Ablauf zu einem bestimmten Thema. Die Lernleiter sind Bestandteile der Methode MultiGradeMultiLevel – Methodolgy.
Warum Lernleitern?
Lernleiter berücksichtigen die Heterogenität unserer Klassen und das individuelle Lerntempo der Kinder. Differenzierung, Individualisierung und das Beobachten von Lernprozessen wird leichter umsetzbar. Zudem steuern die Schüler*innen ihr Lernen selbst und übernehmen Verantwortung für ihren Lernerfolg. Da die Lernleiter der Lehrkraft mehr Freiraum verschafft, ermöglicht dies eine intensivere Unterstützung von einzelnen Schüler*innen.
4. Übungsphase mit individuellem Lerntempo
Die Aufgaben werden bereit gelegt. Die Schüler*innen holen sich selbständig ihre Aufgaben und bearbeiten diese.
5. Weiterarbeit mit Lehrkraft als Lernbegleiter oder weitere Einführungen von Inhalten in kleinen Lerngruppen
6. Reflexion und Feedback
Gastbeitrag: @georgia_special_education
Bei Fragen kannst du dich gerne direkt an Georgia wenden.
Ablauf einer Lernleiter – Stunde:
1. Vorwissen aktivieren:
Wiederholen von bereits erlernten Lerninhalten, Aufwärmübung (Mathe – Starter, Lesespiel etc)
2. Besprechung der Lernleitern
Klarheit über den Ablauf schaffen, Transparenz von (individuellen) Lernzielen, Differenzierte Lernleitern (z.B. unterschiedliche Leseniveaus)
3. Einführung der grundlegenden Lerninhalte
Lernwörtertraining
Ideen und Gedanken zum regelmäßigen Üben von Lernwörtern
Das Lernwörtertraining ist fester Bestandteil des Deutschunterrichts. Ein erfolgreiches Lernwörtertraining basiert auf den zwei Faktoren „Motivation“ und „Wiederholung“.
Das Training der Lernwörter ist dann erfolgreich, wenn die Wörter langfristig gespeichert werden. Hierzu braucht es regelmäßige Übungszeiten. Da das Schreiben von Lernwörtern jedoch nicht immer zu großer Begeisterung führt kann eine Auswahl an abwechslungsreichen Übungen die Motivation der Kinder steigern.
Auf Pinterest, Instagram und zahlreichen Blogs findest du viele inspirierende Beispiele für das Lernwörtertraining.
Das Üben von Lernwörtern findet in meinen Klassen meistens als Stationenarbeit oder in Form einer Lerntheke statt. Hier habe ich die Möglichkeit verschiedene Aufgabenformen anzubieten, um möglichst viele verschiedene Lerntypen anzusprechen. Die Kinder können sich an verschiedenen Aufgaben ausprobieren und erfahren im Laufe der Zeit, welches Format sie zum größten Lernerfolg führt. Beim Aufbau der Lerntheke achte ich zudem darauf, dass sich konservative Abschreibaufgaben und spielerische Übungsformate abwechseln.
Da offene Arbeitsformen viel Vertrauen und Selbstständigkeit fordern, reflektieren ich die Lernzeiten mit den Kindern regelmäßig. Die Klasse tauscht sich aus, wie sie am erfolgreichsten Gelernt hat und was sie beim Üben verbessern könnten.
Im Schuljahr 2021/2022 wird meine 4. Klasse den Grundwortschatz der Grundschule mit einer digitalen Lernkartei wiederholen. Die Kartei wird sowohl in freien Lernzeiten im Schulalltag als auch in Übungszeiten zuhause zum Einsatz kommen. Wir führen passend dazu ein Lernwörterheft, in dem die Kinder ihre Übungen zur Kartei aufschreiben. Die Kartei ist mit einer „Ideenreich“ – Seite ausgestattet, die den Kindern verschiedene Übungsvorschläge macht. Zudem gibt es in den Wörterlisten immer wieder kreative Anregungen zum Schreiben der Wörter. Übungszeiten im Unterricht werden zudem durch abwechslungsreiche Stationen ergänzt. Derzeit legen meine Kinder ihre Lernwörter sehr gerne auf Scrabblefelder oder schreiben sie mit nassen Pinseln an die Tafel.
Mögliche Übungsformate:
– Lernkartei
– Schreiben in verschiedenen Schriften/ Schriftgrößen
– Stempeln, Legen
– Am PC tippen
– Aufnehmen/ Sprechen/ Schwingen
– Lernwörtergeschichten schreiben
– Ordnen (Wortarten, ABC, Länge…)
– Treppenwörter
– Wörter bildlich/ kreativ darstellen
– In Ü-Eiern, Popcorn oder Lose
– Dosenwerfen
– Lauf-/Schleichdiktat
– Suchesl erstellen
Home Schooling: Ein Einblick
Täglich gibt es ein Quiz in Mathe oder Deutsch. Diese erstelle ich mit MS Forms und lade sie in unsere Klasse 2 Gruppe auf MS Teams hoch.
Interactive PDFs erleichtern das Arbeiten ohne Arbeitsblätter. Die Kinder bearbeiten sie und schicken sie ausgefüllt an mich zurück.
Mit Hilfe von Power Point Präsentationen gestalte ich die Unterrichtsstunden ohne Tafel.
Die Schließung der Schulen hat uns alle aus der Bahn geworfen. Innerhalb von einem Wochenende mussten der Unterricht umstrukturiert und neue Kommunikationswege gefunden werden. Nun sind wir bereits seit über einem Monat im Home Schooling und für mich persönlich fühlt es sich immer noch nicht wie Alltag an. Aber ich habe mich mit der Situation abgefunden und mache das Beste daraus. Gemeinsam mit den Kindern sind neue Rituale gefunden worden und wir, alle die am Schulalltag beteiligten sind, sind über uns hinausgewachsen. Improvisation und Kreativität hat schon immer zu unseren wichtigsten Kompetenzen gehört. Die aktuelle Situation hat sie aber zu unserer Superkraft gemacht.
Der Alltag hat sich für uns alle sehr geändert und wir arbeiten unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Wie alle meine lieben Kollegen da draußen habe ich den Schulalltag und alles was dazugehört an die aktuelle Situation angepasst und gemeinsam mit meiner Klasse habe ich einen Weg gefunden, den Unterricht ohne gemeinsame Lernzeiten im Klassenzimmer umzusetzen.
Ich plane jetzt immer donnerstags, statt freitags oder sonntags, die kommende Woche, damit der Wochenplan am Freitag von der Schulsekretären ausgedruckt werden kann. Da ich 2 Kinder in der Klasse habe, die keinen Zugriff auf Emails oder ähnliches haben erhalten sie von mir postalisch ihren Arbeitsplan. Der Wochenplan umfasst täglich eine Aufgabe in Mathe und Deutsch, wobei der Arbeitsumfang bei ungefähr 45 Minuten liegt. Die Aufgaben im Wochenplan lassen sich mit den Schulbüchern und Arbeitsheften bearbeiten – so können alle Kinder die grundlegenden „Pflichtaufgaben“ erledigen.
Um den Wochenplan etwas aufzuwerten, habe ich in den Ferien Materialpaket für die Kinder zusammengestellt. In diese habe ich ein Lesetagebuch (hier), ein Übungsheft „Ich kann die Uhr lesen“ (hier) und Bastelmaterial gepackt. So kann der Alltag durch kleine Bastelarbeiten und ansprechende Übungen aufgelockert werden. Für die Kinder, die an Videokonferenzen teilnehmen können gab es außerdem noch ein Bingofeld und Karten für das Spiel „Wer bin ich?“. Mit diesen Spielen versuche ich die Unterrichtsstunden im Videochat etwas aufzulockern.
Kinder mit Internetzugang haben von mir in den Ferien den Link zu unserem Klassenpadlet erhalten. Jeden Abend stelle ich hier die Aufgaben des darauffolgenden Tages hoch. Die Pflichtaufgaben decken sich mit den Aufgaben auf dem ausgedruckten Wochenplan und sind für die Kinder farbig hinterlegt. Zusätzlich gibt es Links zu Antolin und Zahlenzorro, Oles Tagebuch mit Einblicken in meinen Alltag, Tipps für Bewegung und Entspannung, sowie Ideen gegen Langeweile und eine Rubrik „Eltern“, in die ich einen aufbauenden Elternbrief und die Anleitung zu MS Teams gestellt habe.
Mit dem Wochenplan bzw mit den Aufgaben auf dem Padlet arbeiten die Kinder recht selbständig in ihren Familien. Um eine Kontrolle über bearbeitete Aufgaben zu haben gibt es täglich ein Quiz, das ich mit MS Forms erstelle. Anstatt die Antworten ins Heft zu schreiben, geben die Kinder sie im Quiz an. Lesebuchaufgaben verbinde ich mit Antolin und das Kopfrechnen kontrolliere ich über Zahlenzorro. Außerdem versuche ich mich gerade in der Erstellung von interaktiven PDF – Dateien, diese können die Kinder bearbeiten und an mich zurückschicken.
Neben der selbständigen Arbeit zuhause biete ich zwei Mal in der Woche Fernunterricht über MS Teams an. Hierzu trage ich montags und donnerstags 4 Termine á 45 Minuten in den MS Teams Kalender ein. Die Kinder bzw ihre Eltern können dann den Termin auswählen, der am besten in ihren Tagesablauf passt. Einzige Richtlinie ist, dass eine Gruppe nicht mehr als 4 Kinder haben sollte.
Wir beginnen den Onlineunterricht mit unserem Begrüßungsspruch und einer kleinen Erzählrunde. Danach spielen wir meist ein Spiel zur Aktivierung. Zum Beispiel wurden Adjektive mit Hilfe eines Glücksrads wiederholt oder auf dem Bingofeld eingetragen und ihre Gegenteile gesucht. Danach beginnen wir mit einer Einführung in Mathe oder Deutsch. Dazu bereite ich Präsentationen vor und teile meinen Bildschirm mit den Kinder. Abschließen sprechen wir noch über den weiteren Verlauf der Woche oder Dinge, die die Kinder beschäftigen. Ich bin überrascht wie problemlos die Kommunikation mit den Kindern funktioniert und wie sehr MS Teams uns das Arbeiten erleichtert hat. Nach jeder Stunde lade ich die Einführungspräsentation in unser Team hoch. So können Kinder, die eine Konferenz verpasst haben darauf zugreifen oder es kann bei Bedarf nochmal nachgelesen werden.
Die Schulwoche ist also auch im Home Office vollgepackt mit Unterricht, Vorbereitung und Konferenzen – es bleibt uns also nur abzuwarten, wann wir wieder gemeinsam mit den Kinder im Klassenzimmer lernen können. So lange heißt es geduldig sein, ausprobieren und viel kommunizieren.
Spiele im Englischunterricht
Für mich ist der Englischunterricht, ähnlich wie Sport, eine Auszeit von den traditionellen Fächern wie Deutsch und Mathe, die bereits recht früh zu Leistungsdruck führen können. Daher besteht meine Vorstellung vom Englischunterricht darin möglichst viel Freude an der Sprache zu entwicklen. Dies gelingt mir persönlich vor allem durch Spiele jeglicher Art. Nicht selten verbringen wir den Großteil der Stunde mit Spielen, die das Hörverstehen und das Sprechen der Kinder fördern. Wichtiger Bestandteil ist hierbei auch das regelmäßige Wiederholen von bereits bekannten Wörtern und Satzstrukturen. Im Nachfolgenden möchte ich euch in den Rubriken Warm – up, Hörverstehen und Sprechen meine TOP 3 vorstellen. Material für den Englischunterricht, eure English – Corner und auch einige Spiele findet ihr hier.
Warm up
1. Swap it
Jedes Kind erhält eine kleine Bildkarte oder eine Frage. Die Kinder bewegen sich frei durch den Raum und sprechen mit ihren Freunden. Wurde der Begriff auf der Bildkarte genannt oder die Frage gestellt tauschen die Kinder ihre Karte und wandern zu ihrem nächsten Gesprächspartner. Das ganze macht mit Musik noch mehr Spaß. Die Kinder tanzen zu einem thematisch passenden Lied durch den Raum. Stoppt die Musik suchen sie sich einen Gesprächspartner, sprechen und tauschen ihre Karte.
2. Give me 5
Es werden jeweils 5 Begriffe zu einem Oberthema gesammelt. Beispielsweise „Give me 5: fruits“, die Schüler nennen „banana, apple, pear, lemon, orange …“. Mit diesen Karten (hier) können die Kinder auch selbständig spielen oder die Karten sogar zum Swap it nutzen.
3. The perfect Minute
Die Kinder haben 60 Sekunden Zeit um möglichst viele Unterbegriffe zu einem vorgegebenen Thema zu finden.
Meine Klasse startet täglich mit einem kleinen Englischspiel in den Tag. Am liebsten werfen sie sich einen Ball zu und stellen sich englische Fragen. Da meine Klasse durch den bilingualen Unterricht sehr fit ist mache ich selten Vorgaben. In einer dritten Klasse, in der ich nur als Fachlehrerin unterrichte, gebe ich den Kindern zu Beginn jeder Stunde drei Fragen vor (hier).
Hörverstehen
1. Fliegenklatschen
Mein absoluter Liebling! Eine kleine Gruppe von Kindern wird mit Fliegenklatschen bewaffnet. Bildkarten werden im Kreis verteilt und zunächst gibt die Lehrkraft die Kommandos. Wir ein Begriff genannt schlagen die Kinder so schnell sie können auf die korrekte Bildkarte. Leistungsstarke Kinder können das Kommando übernehmen und gibt es genug Fliegenklatschen können die Kinder auch selbständig in Gruppen arbeiten.
2. Simon says
Hier ist Konzentration vorausgesetzt, ebenso wie ganz genaues zuhören. Die Lehrkraft gibt das Kommando: „Simon says touch your nose“ und alle Kinder führen die Aktion aus. Wird das Kommando „Touch your nose“ geben dürfen sich die Kinder jedoch nicht bewegen. Dieses Spiel eignet sich auch super als Puffer oder für etwas Bewegung zwischen drin. Reagiert ein Kind falsch muss es sich hinsetzen. Eine Alternative, die keine Kinder ausschließt, ist das Spiel gegen die Lehrkraft. Reagiert ein Kind falsch auf ein Kommando bekommt die Lehrkraft einen Punkt, reagieren die Kinder richtig erhält die Klasse den Punkt.
3. Say Stop
Die Bildkarten sind an der Tafel aufgereiht. Die Lehrkraft gibt den Auftrag „Say stop when my finger is on the cow“. Nun bewegt die Lehrkraft ihren Finger über die Bildkarten, landet dieser auf der Kuh ruft die Klasse laut Stopp.
Sprechen
1. What’s missing deluxe
Die Bildkarten hängen an der Tafel. Ein Kind verlässt das Klassenzimmer und ein weiteres versteckt eine Bildkarte bei einem Mitschüler. Das Kind, das vor der Tür steht wird mit „Come in“ reingerufen, nennt die fehlende Bildkarte und macht sich auf die Suche. Diese wird durch die Klasse unterstützt. Befindet sich das suchende Kind weit weg von der versteckten Bildkarte spricht die Klasse den Begriff leise, je nähe sich das suchende Kind der Karte nähert desto lauter wird die Klasse. Besonders schön an diesem Spiel ist, dass alle Kinder die Worte mehrfach wiederholen.
2. Repeat if its true
Auch hier hängen die Bildkarten an der Tafel und die Lehrkraft wiederholt beim Zeigen auf die Karten die Begriffe, welche von den Kindern wiederholt werden. Immer wieder schleicht sich ein falsche Begriff ein, dieser soll nicht wiederholt werden, die Klasse bleibt stumm. Spielt die Lehrkraft gegen die Klasse entsteht ein motivierender Wettbewerbscharakter.
3. Remember me
Die Bildkarten hängen in einer Reihe an der Tafel und die Schüler sprechen chorisch alle Begriffe. Nun wird die erste Bildkarte umgedreht. Wieder werden die Begriffe chorisch gesprochen – die erste Karte nun aus der Erinnerung heraus. So wird vorgegangen bis alle Bildkarten umgedreht an der Tafel hängen.
Tolle Spielideen findet ihr zudem in vielen Englischlehrwerken. Sally beispielsweise bietet euch im Lehrerhandbuch mehrere Seiten voll Spielanregungen.
Die Schule für Kranke am Universitätsklinikum
Aufgabe des Sonderpädagogischen Bildungs-und Beratungszentrums „Schule für Kranke 1“ –SBBZ „SilK“ (Schüler in längerer Krankenhausbehandlung) an der Universitätsklinik ist es, akut und chronisch erkrankte Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen und aller Schularten zu unterrichten, denen es über längere Zeit nicht möglich ist, am Unterricht ihrer Heimatschule teilzunehmen. Dies umfasst nicht nur stationäre Kinder und Jugendliche, sondern auch solche, die zu Hause sind und aus gesundheitlichen Gründen ihre Klasse nicht besuchen können. Sie besuchen als ambulante Schülerinnen und Schüler unsere Schule.
Auf der Grundlage der aktuellen Leistungsfähigkeit bieten wir einen differenzierten und individualisierten Unterricht unter Berücksichtigung der schulartspezifischen Methodik und Didaktik.
Deshalb arbeiten an unserem SBBZ Lehrkräfte aller Schularten.Wir sind uns des Spannungsverhältnisses zwischen dem individuellen Förderbedarf und den Anforderungen der schulischen Abschlüsse bewusst.Die Kooperation mit den Heimatschulen ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit.Wir regieren flexibel, tolerant und offen auf die jeweilige Lebenssituation unserer
Schülerinnen und Schüler und bieten eine passende, sinnvolle und unterstützende schulische Betreuung.Wir begleiten immer wieder schwer und lebensbedrohlich erkrankte Kinder und Jugendliche und deren Familien auch dann, wenn schulisches Lernen im engeren Sinne nicht möglich ist.Dabei sind wir nicht allein, sondern Teil eines interdisziplinären Teams aus Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten. Dieses interdisziplinäre Arbeiten ist nicht nur äußerst interessant, sondern öffnet auch die Augen für die Komplexität der Auswirkung einer schweren oder chronischen Erkrankung unserer Schülerinnen und Schüler.
Gastautor: Annette Lutz