Wochenplanung und Tagesstruktur

Eine Frage, die mich immer wieder erreicht: „Wie planst du deine Woche?“. Oft folgt noch: „Wie schreibst du deinen Wochenplan und wie lange dauert das eigentlich?“ – Das möchte ich heute Schritt für Schritt mit euch durch gehen und kann schon gleich verraten: So lange dauert es gar nicht. 

 

Schon im Vorbereitungsdienst habe ich mir bewusst Auszeiten von der Schule genommen und mit zunehmender Routine kommt diese zum Glück auch nicht zu kurz. Ich befasse mich bis Sonntagabend gar nicht mit der Schule, weder mit der Unterrichtsvorbereitung noch mit der Korrektur von Klassenarbeiten. Sonntagabend kurz vor der Primetime setzte ich mich dann aber doch an den Schreibtisch, um die bevorstehende Woche zu planen. 

Schritt 1: Recht unspektakulär findet meinen Wochenplanung mit Papier und Stift statt. Da ich Stifte liebe und bunte Blätter noch mehr, entsteht jeder Plan in einem anderen Farbkonzept – aber das muss glaube ich nicht sein, mit Bleistift oder Kugelschreiber klappt die Planung sicherlich genauso gut. Zunächst skizziere ich einen Überblick der Woche, mit täglichem Hausaufgabenfeld, einer kleinen To – Do – Liste und Wichtigem. 

Schritt 2: Das Raster wird langsam gefüllt. Da selten eine Woche ohne besondere Ereignisse stattfindet blockiere ich mir diese als erstes. Dann streiche ich meine Freistunden, bzw die Sport- und Relistunden der Kinder. Das gibt mir immer das Gefühl, dass es ja gar nicht so viele Stunden sind, die vorbereitet werden müssen. Manchmal muss man sich auch selbst austricksen (besonders Sonntagabend).

Über den Tagen notiere ich mir dann noch andere wichtige Ereignisse, wie zum Beispiel das meine liebe Lehramtsanwärterin zum ersten Mal an die Schule kommt.

Schritt 3: Fächer und wöchentliche Rituale trage ich als nächstes in das Raster. Beispielsweise starten wir die Woche immer mit einer kleinen Erzählende gefolgt von einer Wochenplan- fertig- arbeiten- und- Organisationsstunde, Lesen freitags in der ersten Stunde und beenden die Woche mit einem Abschlusskreis. Danach trage ich Einführungsstunden (z.B. Wortfamilien mit Pantomime) und Übungsstunden (Wochenplanarbeit) ein. Unter jeden Tag ergänze ich die passende Hausaufgaben in Mathe und Deutsch. Beim Durchgehen der Stunden notiere ich mir, welches Material kopiert oder eventuell noch erstellt werden muss.

Schritt 4: Neben den Hausaufgaben und den Einführungsstunden notiere ich mir auch, welche Inhalte in der Woche geübt und gefestigt werden müssen. Diese Aufgaben kommen dann in den Wochenplan der Kinder. Ich erstelle meinen Wochenplan mit dem Worksheetcrafter. Hier gibt es bereits eine fertige Vorlage, die ich etwas für mich abgewandelt habe. Im Wochenplan finden die Kinder die Aufgaben in Deutsch und Mathe, sowie ihre Hausaufgaben. Außerdem gibt es eine Rubrik „Sonstiges“. Hier stehen außerschulische Veranstaltungen oder bevorstehende Klassenarbeiten. Abgeschlossen wird der Wochenplan mit einer Spalte „Feedback“: Hier kann ich den Kinder und ihren Eltern eine Rückmeldung zum Arbeitsverhalten in einer Woche geben.

 

Montags bekommen die Kinder ihren Wochenplan für die bevorstehende Woche ausgeteilt. Um in in der Postmappe (oder dem Chaos manch eines Kindes) wieder zu finden drucke ich ihn auf buntes Papier.


Wie bereits in der Wochenplanung angesprochen wurde Teilt sich die Woche in Einführungsstunden und Wochenplanstunden. In den Wochenplanstunden arbeiten die Kinder individuell an ihren Aufgaben. Hierbei können sie teilweise frei wählen, ob sie Mathe oder Deutsch bearbeiten. Manchmal gebe ich das Fach jedoch auch vor. Natürlich gibt es auch Wochen, da findet eine Einführungsstunde zu einem Thema beispielsweise erst mittwochs statt. Übungsaufgaben zu diesem Thema sind dann im Wochenplan mit dem Satz „ab Mittwoch“ versehen.  Sind die Kinder mit einer Aufgabe fertig haken sie diese im Wochenplan ab. Danach zeigen sie mir die Aufgabe entweder direkt oder das Heft/ das AB wandert in die Gruppentischablage. Diese wird in Freistunden oder am Nachmittag von mir durch gesehen. Eine wichtige Regel in meinem Klassenzimmer lautet daher: Was ich nicht für die Hausi brauche liegt in der Ablage – so kann ich regelmäßig die Aufgaben der Kinder kontrollieren. 

Im Bezug auf die Wochenplanarbeit kommt auch immer wieder die Frage der Differenzierung auf. In der dritten Klasse habe ich die Wochenpläne dreifach differenziert. Unser Schulbuch erleichtert die Differenzierung und so war es nur wenig zusätzlicher Aufwand. In der 4. Klasse gibt es einen Wochenplan für alle Kinder. Dafür habe ich mich auf Grund der Bildungsempfehlungen bewusst entschieden. Es gibt den Eltern und auch den Kindern einen realistischeren Blick auf ihr Können und auf Bereiche die eventuell noch geübt werden sollen. Zum Thema Differenzierung könnt ihr aber hier noch weiter lesen.

Da ich persönlich ehr ein kleiner Chaot bin hilft mir die wöchentliche Planung und der Wochenplan ungemein um Ordnung in meinen Unterricht und den Schulalltag zu bringen. So ist auch der Tag meiner Klasse streng ritualisiert. Hierzu helfen mir und den Kindern unsere Tagestransparenz, die auch etwas als große To – Do Liste dient, einen Überblick zu behalten.