ERSTKLASSIG COLORFUL
ÜBERSICHT: DEUTSCH

In deiner ersten Klasse kann es für die ersten Schulwochen sinnvoll sein die 45-minütigen Schulstunden gegen kurze Einheiten einzutauschen. In der Übersicht findet du ein Beispiel, wie du jeden Tag in der Woche einen Themenschwerpunkt legen kannst. 

Trotz Schwerpunkt kannst du jeden Tag eine Lese-, Schreib- und Höraufgabe anbieten. Für die Strukturierung der Woche finde ich es jedoch hilfreich jedem Tag eine „Überschrift“ zu geben. Liegt der Schwerpunkt an einem Tag zum Beispiel auf der Kompetenz „Lesen“, so versuche ich die anderen Teilbereiche durch Spiele oder in Kombination mit Bewegung in den Unterricht zu integrieren. 

Ideen und Inspiration für Spiele und Bewegungspausen im Deutschunterricht findest du in einem weiteren Modul von „Erstklassig Colorful“ oder in den Highlights auf @colorful_classroom.

In meiner ersten Klasse habe ich die Inhalte des Deutschunterrichts wie folgt auf die Wochentage verteilt. Ich hatte 6 Stunden (6×45 Minuten) Deutschunterricht. Bei der Verteilung der Inhalte handelt es sich um ein Beispiel,  das du an deine Lerngruppe und deren Lernvoraussetzungen anpassen kannst. 

Montag (2h)

Dienstag (1h)

Mittwoch (1h)

Donnerstag (1h)

Freitag (1h)

Einführung

Laute abhören

  • Laut an der Tafelsammlung erkennen und markieren 
  • weitere Wörter ergänzen 
  • Laut hören: In -, An – und Auslaut
  • Aufgaben im Arbeitsheft 

Silben und Schreiben

  • Schreiben im Schreiblehrgang 
  • Silbenschwingen 

Anlauttabelle

  • Arbeiten mit der Anlauttabelle
  • Freier Schreibauftrag

Lesen

  • Lesen 
  • Vorstellung Lesehausaufgabe
  • Schreiben im Schönschreibheft

Lieblingsritual: Morgenarbeit

"Wort des Tages" - Version 1

für die ersten Schulwochen

An der Tafel hängt eine Bildkarte, die einen Begriff abbildet, der den Laut der Woche beinhaltet. In unserem Beispiel lernt die Klasse den Buchstaben „N/n“. An der Tafel hängt eine Bildkarte mit einem „Nashorn“. 

1. Die Klasse benennt den Begriff – gerne mit Artikel. 

2. Der Begriff wird mehrfach gesprochen. 

3. Der „Laut der Woche“ wird verortet. „N“ ist der Anlaut im Begriff Nashorn. Weitere Beispiele für Begriffe mit „N/n“: die Nase – Anlaut, die Hand – Inlaut, das Kinn – Auslaut

4. Die Klasse schwingt oder klatscht die Silben zum Begriff. Die Anzahl der Silben (2) wird benannt. Sobald die Klasse Vokale (Silbenkönige, Kapitäne, …) kennt, können diese ebenfalls erhört und benannt werden.

5. Der Begriff wird von der Lehrkraft an die Tafel geschrieben. Die Silbenbögen werden eingetragen und der Laut markiert. Später kann diese Aufgabe von Schüler*innen übernommen werden. 

6. Die Buchstaben im Wort werden gezählt. 

Wenn du möchtest, kann die Klasse versuchen 5 weitere Begriffe mit „N/n“ im Anlaut suchen. 

"Wort des Tages" - Version 2

bis zu den Winterferien der 1. Klasse

1. + 2. Wenn du in deiner Klasse mit Lautgebärden arbeitest, kannst du ein ausgewähltes Wort mit Hilfe der Gebärden „schreiben“. Die Klasse erliest das Wort und ein Kind hängt die passende Bildkarte an die Tafel. In unserem Beispiel wird der Begriff „Nase“ erlesen.

3. Ein Kind schreibt mit Hilfe der Lautgebärden den Begriff an die Tafel. 

4. Die Klasse schwingt die Silben. Ein Kind trägt die Silben (2) mit deiner Unterstützung ein. Zudem werden die Vokale markiert (z.B. gelb oder durch Kronen). 

5. Abschließend kann die Klasse weitere Begriffe mit dem gleichen Anlaut oder der gleichen Silbenanzahl sammeln.

Hast du Fragen oder Anregungen zur Deutschwoche?

6 Kommentare zu „Übersicht: Deutschunterricht“

  1. Hey 🙂

    Ich bekomme im Sommer meine erste eigene Klasse (Klasse 1) und stöbere schon ganz fleißig durch deinen Account. Die Morgenarbeit würde ich gerne übernehmen und finde, dass das total gut und sinnvoll klingt. Daher habe ich noch 1,2 Fragen dazu an dich.
    Was für Materialien legst du den Kindern bereit? Kolleginnen haben oft ein eigenes Tischbuch erstellt, in dem verschiedene Arbeitsblätter drin waren, die von den Kindern alleine bearbeitet werden konnten. Da wir die Kopierkosten senken und möglichst wenig kopieren sollen, gestaltet sich das etwas schwierig an meiner Schule. Vielleicht hast du noch gute Tipps/Ideen, was sich für die Morgenarbeit eignet.
    Bei dir in der Morgenarbeit ist es nich verpflichtend, dass sie rechnen, lesen, schreiben? Sie dürfen auch in der Bauecke etwas bauen oder sich mit den anderen Kindern leise unterhalten, Spiele spielen,..?
    Ich freue mich auf deine Rückmeldung!

    Liebe Grüße,
    Annika

    1. Hallo liebe Annika,

      herzlichen Dank für deine Nachricht! Ich bin ein Zoo großer Fan der Morgenarbeit und liebe unseren Start in den Tag. Die Kinder arbeiten zum Beispiel in ihrem Schreiblehrgang, schreiben kurze Texte ab oder lesen in der Fibel. Teilweise kopiere ich Matheübungsblätter für das Kopfrechnen. Diese könnte man aber auch in Lernmappen stecken und so die Anzahl der Kopien reduzieren.
      In der Morgenarbeit können die Kinder nicht bauen, spielen oder reden. Sie bearbeiten eine Übungsaufgabe zu aktuellen Unterrichtsthemen.
      An sich ist dem Ganzen aber keine Grenze gesetzt. Die Kinder könnten sich zum Beispiel auch Materialien aus dem Freiarbeitsregal nehmen.
      Liebe Grüße und viel Freude in deiner 1. Klasse,
      Lena

  2. Hi!
    Danke für deine tollen Tipps. Sie helfen mir sehr!
    Ich habe gerade meine erste eigenen 1. Klasse übernommen, und in meinem Kopf herrscht noch Chaos haha
    Ich hätte ein paar Fragen:
    Wie machst du das mit der Hausübung? Gibst du überhaupt Hausübung (außer Lesen)? Wenn ja, bearbeiten die Kinder da eher Arbeitsblätter oder schreiben sie in ein Heft (oder, oder, oder)?
    Danke nochmal für deine tollen Ratschläg.
    Liebe Grüße aus Österreich

    1. Hallo liebe Carla,
      lieben Dank für deine Nachricht. Ich arbeite an einer Ganztagesschule, daher haben die Kinder nur am Wochenende eine Hausaufgabe. Hier gäbe es tatsälcih immer eine Lesehausaufgabe. Ansonsten gebe ich als Hausi gerne ein Arbeitsheft oder ein Arbeitsblatt mit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder mit diesen Formaten am besten selbstständig arbeiten können – abschreiben, Datum und Co fallen weg und es kann nicht all zu viel schief gehen 🙂
      Liebe Grüße und viel Spaß mit deinen 1.Klässlern,
      Lena

  3. Hi!
    Danke für deinen tollen Block! Es hilft sehr! Ich bekomme ab Sommer meine erste Klasse und bin gerade am überlegen, wie ich meinen Unterricht organisieren und ritualisieren möchte. Ich freue mich besonders auf die Buchstabeneinführungen! Hierzu eine Frage: Wann hast du mit den ersten Buchstaben begonnen? Hast du erst einmal nur Silben geschwungen, motorische Übungen (Schwungübungen) usw gemacht? Ich habe gehört, dass ein paar Kollegen an meiner Schule das bis zu den Herbstferien durchgezogen haben…. Empfinde ich als etwas langweilig und demotivierend sind aber natürlich auch wichtige Vorläuferkompetenzen… Wie hast du das gehandhabt?
    Würde mich interessieren!
    LG Isabel

    1. Hallo liebe Isabel,

      vielen lieben Dank für deinen Nachricht! Die Buchstabeneinführungen waren auch immer meine Lieblingsstunden. Ich habe in der Einschulungsstunde mit dem ersten Buchstaben begonnen. Im Kollegium hatten wir ähnliche Diskussionen. Eine Kombination aus vielen graphomotorischen Übungen und dem Lernen der Buchstaben finde ich am Anfang sehr sinnvoll. Beides lässt sich ja super kombinieren. Die Kinder kommen mit der Erwartung in die Schule, das Lesen und Schreiben zu lernen. Sie sind super motiviert und wollen lernen – diese Motivation nicht zu nutzen, finde ich schade.

      Long story short: Ich habe von Anfang an die Buchstaben nach der Übersicht die du hier findest eingeführt.

      Liebe Grüße und einen wundervollen Start mit deiner Klasse
      Lena

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