In der ersten Klasse eine Klassenlektüre zu lesen, kann ein sehr ambitioniertes Ziel sein. Sicherlich gibt es viele erste Klassen, in der das Lesen einer Lektüre regelrecht unrealistisch und frustrierend ist. Und das ist auch überhaupt nicht weiter schlimm. Das Lesenlernen sollte am Ende der zweiten Klasse abgeschlossen sein – also keinen Grund zur Hetze.
Für eine fitte Klasse kann das Lesen einer Lektüre aber eine wundervolle Herausforderung und ein toller Abschluss zum ersten Schuljahr sein. Meine Schüler*innen waren wahnsinnig stolz darauf ein ganzen Buch zu lesen. Wir haben das Lesen der Lektüre regelrecht zelebriert und als Zeichen unseres Lernprozesses in der ersten Klasse gesehen. Immer wieder haben wir uns bewusst gemacht, wie wir vor wenigen Wochen, noch qualvoll Buchstaben zusammengezogen haben 🙂
So oder so, das Lesen einer Lektüre (in der ersten oder zweiten Klasse) kann sehr viel Freude machen. Gleichzeitig fördert eine Klassenlektüre viele Kompetenzen und Lernfelder. Stellen wir uns also zu Beginn die Frage: Warum sollte ich überhaupt darüber nachdenken, eine Lektüre mit meiner Klasse zu lesen?
Insgesamt bietet das Lesen einer Klassenlektüre eine wertvolle Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern, ihre Vorstellungskraft zu entwickeln, ihr Wissen zu erweitern, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und als Gemeinschaft zusammenzuwachsen.
Insgesamt bietet das Lesen einer Klassenlektüre eine wertvolle Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler, ihre Lesefähigkeiten zu verbessern, ihre Vorstellungskraft zu entwickeln, ihr Wissen zu erweitern, ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und als Gemeinschaft zusammenzuwachsen.
In der ersten Stunde stehen der Umschlag und die Titelseite im Fokus. Mit Hilfe von Forscherfragen können die Kinder sich genauer mit dem ersten Eindruck ihres Buches auseinandersetzen.
- Was kannst du sehen?
- Was kannst du lesen?
- Wer hat das Buch geschrieben?
- Wie fühlst du dich, wenn du dir die Bilder anschaust?
- Wie heißt das Buch?
- Was könnte im Buch passieren?
Die Spannung beim Lesen der ersten Klassenlektüre ist groß. Die Klasse wird vermutlich direkt beginnen wollen das Buch zu lesen. Um alle Leser*innen der Klasse mitzunehmen, empfehle ich, das erste Kapitel gemeinsam zu lesen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Du kannst das erste Kapitel vorlesen.
- Du kannst das erste Kapitel vorlesen und die Schüler*innen lesen mit (Methode: Lesen durch Hören).
- Die Kinder lesen das erste Kapitel in heterogenen Lesetandems.
- Du liest das Kapitel gemeinsam mit starken Leser*innen vor.
Das erste Kapitel gibt der Klasse einen ersten Eindruck von der Geschichte, sie lernen den Ort der Geschichte kennen und treffen die Hauptpersonen. Nun stellt sich die Frage. Wie geht die Geschichte weiter?
Im Lesetagebuch kann eine Wahrsagerkugel mit “Vorhersagen” gefüllt werden. Die Kinder können schreiben und malen.
Die erste Klassenlektüre ist für viele Kinder auch das erste Buch, das sie selbständig lesen. Neue Inhalte bedeuten auch immer: Wortschatzarbeit. Wichtige Wörter zum Thema Buch können in einer Schatztruhe oder auf einem Poster im Klassenzimmer festgehalten werden.
Wissen alle Kinder, was ein Kapitel ist? Wenn nicht, ist das ein guter Anlass im Lesetagebuch ein Kapitelverzeichnis anzulegen. Hier notieren die Kinder die Überschriften der Kaptitel die sie gelesen haben. Für Fortgeschrittene kann es sich auch anbieten ein Personenverzeichnis anzulegen. In Form einer Tabelle werden neue Personen und wichtige Informationen notiert.
Eine Seite des Lesetagebuchs wird der Hauptfigur oder den Hauptfiguren gewidmet. Meistens wird das Aussehen der Hauptfigur ausführlich beschrieben. Anhand der Beschreibung können die Kinder ein Bild malen. Um das Bild werden im Laufe der Lektürenarbeit weitere Informationen notiert.
Gemeinsam kann auch ein Steckbrief geschrieben werden. Diese Aufgabe eignet sich zum Beispiel als Abschreibübung.
Um den Inhalt der Geschichte spielerisch abzufragen, kannst du mit der Klasse ein Quiz durchführen. Je nach Klasse kannst du dir die Fragen selbst ausdenken oder du übergibst diese Aufgabe an die Klasse. Wenn du gerne digital Arbeitest kannst du mit der Seite LearningApps.com eine Quizshow erstellen. Dieses Quiz kann von den Kindern auch in Einzelarbeit am Tablet bearbeite werden. Bevorzugst du das Quiz als Klassenaktivität, bietet es sich an heterogene Gruppen zu bilden.
Zum Abschluss der Lektürenarbeit gestaltet jedes Kind eine Seite zu seiner Lieblingsszene im Lesetagebuch. Hierbei können Bilder aus dem Buch abgemalt werden und ein Teil der Lieblingsstelle abgeschrieben werden.
Zum Schluss stellt sich die wichtige Frage: Wie hat den Schüler*innen das Buch gefallen?
Um mit deinen Schüler*innen ins Gespräch zu kommen, kannst du folgenden gesprächsanregenden Fragen stellen:
- Was hat dir besonders gut gefallen?
- Was hat dich im Buch überrascht?
- Warum sollten deine Freunde das Buch lesen?
- Warum sollten sie es nicht lesen?
- Was hat dir nicht gefallen?
- Wie könnte das Buch weitergehen?