Was
Lautgebärden sind Handbewegungen, die verwendet werden, um Laute visuell darzustellen. Sie kommen in der sonderpädagogischen Förderung bereits seit vielen Jahren zum Einsatz. Sie können unsere Schüler*innen im Schriftspracherwerb als Unterstützung dienen.
Bei der Auswahl der Lautgebärden wird auf eine Verbindung zwischen Laut, Buchstabe und Artikulationort geachtet.
Zum Beispiel: Der Laut /n/ wird durch zwei Finger an der Nase dargestellt. Die zwei Finger stehen als Verbindung zu den zwei „Beinen“ im Buchstaben. Das /n/ ist ein nasaler Laut, der durch ein leichtes Vibrieren in der Nase zu spüren ist (Artikulationsort). Eine weitere Brücke wird durch die Zuordnung „N wie Nase(horn)“ geschlagen.
Der Laut /m/ wird durch drei Finger am Mund dargestellt. Ähnlich wie beim /n/ können Verbindungen zum Buchstaben und zum Artikulationsort geschlagen werden.
Warum
Lautgebärden unterstützen die Buchstaben-Lautzuordnung durch visuelle Hilfen. Die Phonemanalye (Abhören von Lauten) wird durch Bewegungen ergänzt. Dadurch wird das phonologische Bewusstsein der Schüler*innen gestärkt und der Lautklang gefestigt.
Lautgebärden dienen unseren Schüler*innen im Schriftspracherwerb als Hilfsmittel, indem
- die visuelle Darstellung der Laute den auditiven Kanal entlastet und den Kindern hilft, die Verbindung zwischen Lauten und Buchstaben besser zu verstehen.
- Kinder durch die visuelle Darstellung der Laute besser erreicht werden.
- die Unterscheidung ähnlich klingender Laute unterstützt wird.
- Laute intensiver wahrgenommen werden.
- Kinder eine zusätzliche Unterstützung beim Schriftspracherwerb erhalten.
- ein zusätzliches Bewegungsangebot entsteht.
- Kinder von mehrkanaligem Lernen profitieren.
Wie
Wann
Damit deine Schüler*innen bereits von Anfang an vom Einsatz der Lautgebärden profitieren können, ist es sinnvoll den ersten Laut und die erste Gebärde gleichzeitig einzuführen. Sobald du einen Vokal und einen Konsonanten eingeführt hast, kannst du mit Hilfe der Gebärden das Zusammenziehen von Lauten üben (Phonemsynthese).
Wo
Viele bekannte Schulbuchverlage bieten zu ihren Fibeln Vorlagen zu Lautgebärden an. Sollte es für deine Fibel keine Lautgebärden geben, kannst du auch die Gebärden einer anderen Fibel nutzen.
Bei der Auswahl kannst du auf folgende Kriterien achten:
- einfach zu merken
- Verbindung zur Form des Buchstaben
- (oder) Verbindung zum Artikulationsort
- gut voneinander unterscheidbar.
Wenn LRS Unterricht an deiner Schule angeboten wird, bietet es sich an, dessen Lautgebärden mit den Erstklässlern zu übernehmen.
Leider gibt es in unserer Schule keinen LRS Unterricht. Die Lautgebärden sind jedoch ab nächstem Schuljahr verpflichtend für alle Kollegen.
Liebe Grüße, Lena